- Clan der Anaathoragsh -
  Clangeschichte zweiter Teil
 


„Thorra wusste es selbst nicht, sie verstand sich nicht, noch weniger dies seltsame Verhalten im Ort. Eine Unruhe hatte sie in Besitz genommen, die kaum auszuhalten war, es ging nicht nur ums Bewegen, ums Abbrechen der Handlungsstränge, es ging um mehr. Als sei ihr Blut vernebelt, der Geist nie still, rasten fortwährend Gedanken und Bilder durch ihren Kopf.
 
Die Veränderungen im Ort, das seltsame Verhalten der Gleichgesinnten, es trug dazu bei, machte es lauter. Und so begann sie ihren Weg,
unwissend und ahnungslos. Wenige Läufer begegneten ihr dieser Tage, Ortsgemeinden mied sie, jeglichem Kontakt versagte sie sich selbst.
 
Ihre Konzentration bezog sich auf das Gehörte, was sie fühlte, sah und spürte. Je weiter ihr Weg wurde, je erschwerlicher, um so lauter vernahm sie ihre innere Stimme, die tief samten und richtig sprach. Eine Stimme, die sie lang nicht mehr gehört hatte. Kaum der heimischen Speisenvielfalt vergleichbar, nährte sie sich derzeit dessen, was  ihr gegeben ward und der Schätze des Bodens. So fand sie etwas, dessen Bedeutung später von Wichtigkeit, doch in jenem Moment, sie noch nicht bereit war zu verstehen. Heute wissen die Kräuterkundigen, dass ihr die Kraft einer Giftheilpflanze begegnete, sie sollte jedoch deren Wirkung selbst erfahren.
 
Sie- die der Heilkunst bewandert, in der Anwendung von Pflanzen bewährt, vergaß vor allem das Wichtigste: probiere nie zuerst selbst!
 
Das Gift, welche der Pflanze inne, schlich in die Glieder. Schmerz peinigte sie stetig und doch war es so, dass der Geist ruhig, die Innere Stimmung hell der Freude. Das Wissen wuchs stetig, wie sich das Wasser im Wasserlauf sammelte, so sammelte sich ihrer zusammen, was unklar war. Die Tiere der Natur, die Elemente waren Verbündete. Wie ein Brunnen dessen letzter Tropfen geleert, wie der Saum der seine Schuldigkeit getan, wurde Thorra klar, dass dies ihre Botschaft war, ihre Nachricht. Sie musste Überleben.
 
Mit dem Erfahrenen und der Hoffnung auf Heimkehr, wandelte sie was bisher geschehen war. Sie experimentierte, nutze auf der langen Rückreise jegliche Möglichkeit dazu, formte was ungeformt war. Leicht gealtert in jungen Jahren, das Haar schon grau, durchs Gift sichtlich gezeichnet, bestritt sie ihren Rückweg, langsam und reifer, wissender der Dinge Kraft. Niemals hätte sie vermutet, was daheim geschehen war, niemals hatte sie eine solche Dunkelheit des Inneren wie Äußeren gespürt und nicht mal die Sonne der Tage ließ in ihr das Gefühl entstehen so zu brennen, doch als sie Heim kam, war dem so.
 
Es war erschreckend, unheimlich und kaum nachzuvollziehen, was sich ihr bot als sie ankam. Wie spät war die Zeit geworden? Was war geschehen?
Ihr begegneten Greise, die keine sein sollten, Wut und Hass schlug ihr entgegen, bekannte Gesichter die kein Echo erzeugten. Doch was am schlimmsten war, das waren die Kinder, kaum eine handvoll und derart still und verschlossen, wie man es nur in Geschichten hörte. Das Spiel, der Kampf und auch deren Gebrüll- nichts. Weggefährten waren verschwunden…Die Gegend zerklüftet, verwüstet und der Ton der Erde dunkel- Thorra verzweifelt, erkannte im matten Spiegelbild des Wassers, dass Manipulation im Spiel war, das Geschehene war nicht normal.

Wie die Naturelemente die Welt ergriffen so ergriff Thorra die Kraft, das zu fassen was einst begonnen hatte und besann sich auf ihr Erleben in der Fremde zurück. Thorra sammelte, experimentierte, bezog Informationen so gut es ging und brachte dem Ort, der Gemeinschaft das zurück, was von je an gewesen war- Zusammenhalt, Frieden, Ruhe und Heilung. Viel Kraft benötigte sie dazu, doch war sie in der Lage sich Gewicht zu verleihen, die Elemente halfen. Und das gefundenen Kraut, es galt als Pfand der Zugehörigkeit. Es brachte in richtiger Anwendung und Dosierung Linderung den Betroffenen und Thorra gab ihr Wissen weiter.
 
Aus dem damaligen Mädchen war eine Frau geworden, eine Mutter, nicht des Blutes –sondern des Geistes- einer Gemeinschaft. Sie leitete, führte und beriet ihrer Brüder und Schwestern, im gegenseitigen Einvernehmen gewährte man sich Schutz und Hilfe. In Anerkennung und um ihren Taten zu huldigen, sammelte man sich im Namen: Clan der Anaathoragsh.
 
Das was Thorra damals erlebte, getan und lernte, ist heute Tradition und Geschichte zugleich, es war vor den Zeiten als Draneor zur Scherbenwelt wurde und reicht bis heute, in die Zeit der drei Kontinente. Sesshaft wurde Thorra dennoch nie, zwar erzählte sie selbst Ihrer Tochter, dass sie aus Nagrand stamme, doch sie verweilte nie lange an einem Ort und jene die ihr verbunden, betraten stetig neue Pfade.“
 
Die Orcfrau steht auf, vor Urgestalten von Bäumen könnte man sie übersehen. So leise sind ihr Schritte, das man ohne Wissen nicht wüsste wer da anwesend. Leise erreichen Euch ihre Worte, fast so, als ahnte die Frau, wie sehr ihr nun des Schlafes benötigt, spricht sie:
 
„Nun ist genug - so viele Geschichten könnte ich berichten- so vieles liegt dazwischen, dies ist aber die Geschichte des Clans der Anaathoragsh- damals zu Beginn- und was mir bekannt.
Ruht nun Fremde/r- denn die Gegenwart ist eine andere Zeit- eine neue Geschichte. Vielleicht findet ihr noch die Zeit, diese zu hören... Jetzt gilt es der Natur den Lauf zu lassen. Schlaft, hier droht Euch keine Gefahr, die meine Kraft und die Ihre wissen dies zu hindern."

 
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